Welpen alleine lassen

Welpen alleine lassen: Wann & wie lange?

Du hast dir einen Welpen ins Haus geholt – herzlichen Glückwunsch! So ein kleiner Vierbeiner bringt unglaublich viel Freude und Leben in deinen Alltag. Gleichzeitig stehst du wahrscheinlich schon vor einigen Herausforderungen. Eine der größten Fragen ist: Wie kann ich meinen Welpen alleine lassen, ohne dass er Angst hat oder leidet?

Keine Sorge, du bist nicht allein mit diesem Thema. Viele Hundebesitzer haben genau diese Sorge, denn das Alleinsein ist für einen Welpen alles andere als selbstverständlich. In diesem Artikel zeige ich dir Schritt für Schritt, wie du deinem kleinen Fellfreund das Alleinsein stressfrei beibringen kannst. Du wirst sehen, mit Geduld und den richtigen Methoden könnt ihr gemeinsam eine solide Grundlage für euer Leben zusammen schaffen.

Warum ist Alleinsein für einen Welpen schwierig?

Um zu verstehen, warum es deinem Welpen so schwerfällt, alleine zu bleiben, musst du dir seine Perspektive vorstellen. In den ersten Wochen seines Lebens war er niemals allein. Er hatte seine Mutter und seine Geschwister immer in der Nähe. Plötzlich kommt er in ein neues Zuhause, wo alles fremd ist – Gerüche, Geräusche, und auch du bist für ihn zunächst eine unbekannte Bezugsperson.

Hunde sind soziale Tiere und brauchen in den ersten Wochen besonders viel Nähe und Sicherheit. Das Alleinsein fühlt sich für sie oft beängstigend an, weil es gegen ihre Natur geht. Sie wissen noch nicht, dass du immer wiederkommst. Für sie bedeutet dein Verschwinden erst mal Unsicherheit.

Welpentraining
€ 99

Welpentraining

Mit Hundetrainerin Stefanie Ströbele lernst du ausführlich wie du deinen Welpen gut sozialisierst, richtig trainierst und gehorsam aufziehst

Das Alleinsein früh trainieren

Du fragst dich vielleicht, ob es überhaupt so wichtig ist, das Alleinsein zu üben. Schließlich bist du ja meistens zu Hause, oder? Aber denk daran: Es wird immer Situationen geben, in denen du deinen Hund alleine lassen musst – sei es, weil du arbeiten gehst, einkaufen musst oder einfach mal Zeit für dich brauchst.

Wenn dein Welpe früh lernt, entspannt alleine zu bleiben, vermeidest du Probleme wie Trennungsangst, die sich später viel schwieriger korrigieren lassen. Ein Hund, der das Alleinsein nicht kennt, kann gestresst reagieren – er könnte anfangen, zu bellen, zu jaulen oder sogar Dinge in deiner Wohnung zu zerstören.

Mit dem richtigen Training machst du deinem Welpen und dir selbst das Leben leichter.

In diesem schönen Video von Fressnapf erfahrt ihr, wie ihr an das Training herangehen solltet:

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Welpen alleine lassen: Schritt-für-Schritt

Das Training, um deinen Welpen ans Alleinsein zu gewöhnen, braucht vor allem eins: Geduld. Du solltest nichts überstürzen und deinem Hund die Zeit geben, die er braucht.

1. Die Basis schaffen: Nähe und Vertrauen aufbauen

Bevor du überhaupt mit dem Training beginnst, ist es wichtig, dass dein Welpe sich bei dir sicher und geborgen fühlt. In den ersten Tagen und Wochen solltet ihr vor allem eure Bindung stärken. Ein Hund, der dir vertraut, wird viel entspannter auf das Alleinsein reagieren.

  • Rituale einführen: Ein regelmäßiger Tagesablauf hilft deinem Welpen, sich sicher zu fühlen. Feste Fütterungszeiten, Spaziergänge und Ruhezeiten geben ihm Struktur.
  • Gemeinsam entspannen: Verbringe Zeit mit deinem Welpen, in der er einfach zur Ruhe kommen kann. Kuscheln, ruhiges Spielen oder einfach zusammen auf dem Sofa liegen helfen ihm, sich an dich zu binden.

2. Das Alleinsein üben – in ganz kleinen Schritten

Der nächste Schritt ist, deinem Welpen zu zeigen, dass es nicht schlimm ist, wenn du mal kurz weg bist. Hierbei fängst du wirklich klein an:

  • Zimmer verlassen: Verlasse zunächst nur für wenige Sekunden den Raum. Sag dabei nichts Besonderes, sondern gehe einfach ruhig hinaus.
  • Rückkehr ohne Drama: Wenn du zurückkommst, solltest du deinen Welpen nicht überschwänglich begrüßen. Bleib gelassen, damit er lernt, dass dein Kommen und Gehen etwas ganz Normales ist.

Tipp: Du kannst mit Zeiten von 5 bis 10 Sekunden beginnen und diese langsam steigern. Wichtig ist, dass dein Welpe ruhig bleibt, während du weg bist.

3. Alleinsein positiv verknüpfen

Damit dein Welpe das Alleinsein nicht als etwas Negatives empfindet, solltest du es mit positiven Erlebnissen verbinden. Hier sind ein paar Ideen:

  • Spielzeug: Gib deinem Hund ein besonderes Spielzeug, das er nur bekommt, wenn er allein ist. Futterbälle oder Kauspielzeuge eignen sich hervorragend.
  • Entspannende Musik: Es gibt spezielle Musik oder Geräuschkulissen, die Hunde beruhigen. Du kannst solche Klänge laufen lassen, während du weg bist.
  • Angenehmer Rückzugsort: Schaffe deinem Hund einen gemütlichen Platz, an dem er sich sicher fühlt. Ein Hundebett, das positiv verknüpft wurde, kann dabei hilfreich sein.

4. Die Zeiträume langsam steigern

Sobald dein Welpe sich bei kurzen Abwesenheiten entspannt zeigt, kannst du die Zeiten langsam verlängern. Dabei solltest du immer darauf achten, dass er nicht überfordert wird:

  • Pausen einlegen: Wenn du merkst, dass dein Welpe unruhig wird, reduziere die Zeit und übe zunächst mit kürzeren Abständen weiter.
  • Routine etablieren: Übe das Alleinsein regelmäßig, am besten mehrmals täglich für kurze Zeit.

5. Das Haus verlassen

Sobald dein Welpe sich daran gewöhnt hat, dich in einem anderen Raum zu wissen, kannst du beginnen, das Haus zu verlassen. Auch hier gehst du in kleinen Schritten vor:

  • Verlasse das Haus für 1–2 Minuten.
  • Erhöhe die Zeit allmählich, sobald dein Welpe entspannt bleibt.
  • Verhalte dich bei deiner Rückkehr ruhig und gelassen.

Häufige Fehler beim Training

Es gibt ein paar typische Fehler, die beim Training des Alleinseins passieren können. Die häufigsten Fehler sind folgende:

  • Zu schnell vorgehen: Wenn du die Zeiträume zu schnell steigerst, kann dein Welpe überfordert werden. Bleibe geduldig und mache lieber kleinere Schritte.
  • Großes Drama bei Rückkehr: Es ist wichtig, dass du deinen Welpen nicht überschwänglich begrüßt, wenn du zurückkommst. Das signalisiert ihm, dass dein Kommen und Gehen nichts Besonderes ist.
  • Unregelmäßiges Training: Wenn du nur hin und wieder übst, wird es deinem Welpen schwerfallen, das Alleinsein zu verstehen. Übe regelmäßig und baue es in euren Alltag ein.
Online Hundeschule Sporrer lang

Wie lange sollte ein Welpe alleine bleiben?

Die maximale Dauer, die ein Welpe alleine bleiben sollte, hängt von seinem Alter ab. Hier sind grobe Richtlinien:

  • 8–10 Wochen alt: Maximal 30–60 Minuten.
  • 10–12 Wochen alt: Bis zu 1–2 Stunden.
  • 3–6 Monate alt: 2–3 Stunden.
  • Ab 6 Monaten: Je nach Hund 4–6 Stunden.

Welpen haben eine kurze Blasenkapazität und brauchen viel Aufmerksamkeit. Plane deshalb Pausen ein, in denen du für deinen Welpen da bist.

Was tun, wenn es nicht klappt?

Manchmal läuft das Training leider nicht wie geplant. Dein Welpe könnte anfangen zu jaulen, bellen oder sogar Dinge zu zerstören. In solchen Fällen ist es wichtig, ruhig zu bleiben und die Situation zu analysieren:

  1. Überprüfe dein Training: Bist du vielleicht zu schnell vorgegangen? Reduziere die Dauer des Alleinseins und starte mit kürzeren Einheiten.
  2. Hole dir Hilfe: Wenn du merkst, dass dein Welpe unter starkem Stress leidet, solltest du dir Unterstützung von einem Hundetrainer holen. Ein Profi kann dir dabei helfen, das Verhalten deines Hundes besser zu verstehen.

Tipps für ein entspanntes Alleinsein-Training

Hier sind noch ein paar zusätzliche Tipps, die dir und deinem Welpen helfen können:

  • Energie abbauen: Ein müder Hund bleibt entspannter alleine. Sorge dafür, dass dein Welpe vor dem Training ausreichend Bewegung bekommt.
  • Routine beibehalten: Halte feste Zeiten für das Training ein. Hunde lieben Vorhersehbarkeit!
  • Kleine Erfolge feiern: Jeder Schritt, den dein Welpe macht, ist ein Erfolg. Lobe ihn dafür, wenn er entspannt bleibt.

Fazit: Gemeinsam zum Ziel

Das Alleinsein ist für deinen Welpen anfangs eine große Herausforderung, aber mit Geduld und Konsequenz werdet ihr diese Hürde meistern. Denke daran, dass dein Hund Zeit braucht, um sich an neue Situationen zu gewöhnen. Sei liebevoll und einfühlsam – dein Welpe vertraut dir, und gemeinsam könnt ihr alles schaffen. Du bist auf dem richtigen Weg, ihm ein sicheres und glückliches Zuhause zu bieten.

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Die Verarbeitung ihrer Daten beim Senden erfolgt gemäß unserer Datenschutzerklärung.