Pubertät beim Hund: Das kannst du tun
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Die Pubertät ist nicht nur bei Menschen eine Herausforderung – auch unsere Hunde durchlaufen diese turbulente Phase. Dein kleiner, unschuldiger Welpe, der noch bis vor kurzem brav auf deinen Schoß gekuschelt hat und dir blind vertraute, wird plötzlich zu einem kleinen Rebell.
In der Pubertät testet dein Hund seine Grenzen, scheint dich hin und wieder nicht mehr zu hören und bringt dich vielleicht auch mal zur Verzweiflung. Aber keine Sorge: Die Pubertät beim Hund ist zwar eine Phase, die einiges an Geduld fordert, aber sie geht auch vorbei.
In diesem Artikel erfährst du, was genau in dieser Zeit passiert, wie du mit den Herausforderungen umgehst und was du tun kannst, um deinen Hund in seiner Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.
Was passiert während der Pubertät beim Hund?
Genau wie bei uns Menschen, durchläuft auch der Hund eine Art „Sturm und Drang“-Phase. Das liegt daran, dass sich das Gehirn deines Hundes während der Pubertät verändert und sein Hormonspiegel auf eine Art Achterbahnfahrt geht. Diese Zeit beginnt je nach Rasse und Individuum im Alter von etwa sechs bis 24 Monaten. Während kleinere Hunderassen oft schon mit sechs Monaten in die Pubertät kommen, kann es bei großen Rassen etwas länger dauern.
Was passiert dabei genau? In dieser Phase verändert sich das Gehirn deines Hundes massiv. Die Hormone schießen förmlich durch seinen Körper, und das macht ihn emotionaler, impulsiver und manchmal auch schwerer zu kontrollieren. Die Kombination aus Hormonen und neurologischen Veränderungen sorgt dafür, dass dein Hund oft ganz andere Prioritäten hat als das, was du von ihm erwartest. Für dich bedeutet das: Geduld und Verständnis sind jetzt deine besten Freunde!
Der Welpenkanal beschreibt die Veränderungen in der Pubertät in diesem Video sehr schön:
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Mehr InformationenTypische Anzeichen für die Pubertät beim Hund
Vielleicht fragst du dich, woran du merkst, dass dein Hund in der Pubertät ist. Hier sind einige typische Anzeichen, die auf die „Teenager-Zeit“ hindeuten können:
- Verändertes Verhalten: Dein Hund testet jetzt seine Grenzen und schaut, was er sich erlauben kann. Das kann bedeuten, dass er plötzlich beginnt, Dinge anzuknabbern, die er früher in Ruhe gelassen hat, oder dass er das eine oder andere Kommando einfach ignoriert.
- Ungehorsamkeit: Kommandos, die dein Hund vorher perfekt beherrschte, werden plötzlich „vergessen“. Vielleicht kommst du dir vor, als würdest du ständig gegen eine Wand reden, weil dein Hund scheinbar taub geworden ist.
- Ängstlichkeit und Unsicherheit: Die Pubertät kann auch Ängste verstärken. Dein Hund wirkt vielleicht plötzlich unsicher in Situationen, die er bisher mit Leichtigkeit gemeistert hat.
- Gesteigerter Schutz- oder Jagdtrieb: Einige Hunde zeigen während der Pubertät einen besonders starken Drang, ihre Umwelt zu kontrollieren oder auf Dinge zu reagieren, die sie vorher nicht beachtet haben. Das kann sich in aggressivem Verhalten oder verstärktem Interesse an Jagdverhalten zeigen.
- Veränderter Sozialverhalten gegenüber anderen Hunden: Dein Hund könnte plötzlich anfangen, andere Hunde herauszufordern oder sich generell anders in der Hundegruppe zu verhalten.
- Markierverhalten: Besonders bei Rüden kommt es jetzt häufig zu vermehrtem Markierverhalten. Der Hund will sein Revier klar abstecken und zeigt das durch häufiges Heben des Beins.
Tipps wie du mit deinem Hund umgehen kannst
Nun fragst du dich sicher, wie du diese wilde Phase deines Vierbeiners überstehst, ohne selbst die Nerven zu verlieren. Daher habe ich ein paar hilfreiche Tipps für dich gesammelt, die dir dabei helfen können, deinen Hund durch die Pubertät zu begleiten.
1. Ruhig bleiben und geduldig sein
Auch wenn es nicht immer leicht ist: In der Pubertät braucht dein Hund vor allem eines von dir – Geduld. Er macht diese Veränderungen nicht absichtlich, um dich zu ärgern. Das neue Verhalten ist Teil seiner Entwicklung. Dein Hund versteht oft selbst nicht, warum er plötzlich so anders reagiert. Werde also nicht ungeduldig oder frustriert, sondern bleibe ruhig und konsequent.
2. Klare Regeln aufstellen und konsequent bleiben
Dein Hund muss jetzt lernen, dass bestimmte Verhaltensweisen Konsequenzen haben. Aber das bedeutet nicht, dass du streng und hart sein musst – im Gegenteil! Klare und faire Regeln sowie Konsequenz sind jetzt der Schlüssel. Lasse dich nicht dazu hinreißen, ungeduldig oder laut zu werden. Dein Hund ist vielleicht verunsichert und braucht Orientierung. Wenn du ihm klare Regeln gibst und diese konsequent durchziehst, hilfst du ihm, sich sicherer zu fühlen.
3. Training neu aufbauen und festigen
Es kann sein, dass du das Gefühl hast, bei Null anfangen zu müssen, aber das ist in Ordnung! Die Pubertät ist eine Zeit, in der du viele Dinge im Training wiederholen und festigen solltest. Beginne mit einfachen Grundkommandos und arbeite dich schrittweise vor. Nutze positive Verstärkung und mache das Training spannend und abwechslungsreich.
4. Ruhe und Entspannung fördern
In dieser aufwühlenden Phase ist es besonders wichtig, dass dein Hund auch Phasen der Entspannung hat. Stress kann das Verhalten negativ beeinflussen, also sorge dafür, dass er Rückzugsorte hat, in denen er zur Ruhe kommen kann. Auch gezielte Entspannungsübungen oder Massagen können deinem Hund helfen, sich zu beruhigen.
5. Körperliche und geistige Auslastung
Neben klaren Regeln und Ruhephasen ist es auch wichtig, dass du deinem Hund genügend körperliche und geistige Auslastung bietest. Lange Spaziergänge, Spiele und Denkaufgaben helfen ihm, seine überschüssige Energie sinnvoll zu nutzen und reduzieren die Chance, dass er sich Langeweile-Aktivitäten sucht – wie das Zerkauen von Schuhen oder Möbeln.
6. Soziale Kontakte pflegen
Lass deinen Hund während der Pubertät weiterhin regelmäßig Kontakt zu anderen Hunden haben. So lernt er, sich im Umgang mit Artgenossen weiterzuentwickeln und gutes Sozialverhalten zu zeigen. Achte aber darauf, dass du Situationen schaffst, die positiv für deinen Hund sind, um Stress und Unsicherheit zu vermeiden.
Wenn das Verhalten problematisch wird
Es kann passieren, dass du das Gefühl hast, das Verhalten deines Hundes in der Pubertät allein nicht in den Griff zu bekommen. Das ist völlig normal und kein Grund, dich schlecht zu fühlen! Viele Hundehalter sind froh über die Unterstützung eines erfahrenen Hundetrainers oder einer Hundeschule. Ein guter Trainer kann dir Techniken zeigen, wie du konsequent und ruhig auf das Verhalten deines Hundes reagieren kannst, und dir dabei helfen, die Bindung zu deinem Vierbeiner zu stärken.
Manche Verhaltensweisen können ohne Unterstützung tatsächlich schwierig werden, insbesondere, wenn Aggression oder extremes Jagdverhalten im Spiel ist. Ein Experte hilft dir dabei, frühzeitig einzugreifen und Fehlverhalten zu korrigieren, bevor es sich festigt.
Die Rolle der Hormone: Kastration als Lösung?
Die Pubertät beim Hund führt oft zu der Frage, ob eine Kastration helfen könnte, das Verhalten zu beeinflussen. Tatsächlich ist die Kastration kein Allheilmittel und sollte nicht überstürzt als Lösung angesehen werden. Die Entscheidung hängt stark vom individuellen Hund und seinen Bedürfnissen ab.
Eine Kastration kann bei manchen Hunden das Markierverhalten und den Sexualtrieb reduzieren, aber Verhaltensprobleme, die mit Unsicherheiten oder Aggression zu tun haben, löst sie oft nicht. Wichtig ist, dass du dich gut informierst und eventuell mit einem Tierarzt und einem Hundetrainer sprichst, bevor du eine Entscheidung triffst.
Die Pubertät als Chance
Die Pubertät deines Hundes mag anstrengend sein, aber sie bietet dir auch die Möglichkeit, die Beziehung zu deinem Vierbeiner auf eine neue Ebene zu heben. In dieser Phase kannst du deinem Hund zeigen, dass du für ihn da bist und ihn verstehst. Wenn ihr gemeinsam diese Zeit durchsteht, wird eure Bindung noch stärker.
Wenn du die Nerven behältst, mit Geduld und Klarheit reagierst und deinem Hund zeigst, dass du ein verlässlicher Partner bist, wird sich das langfristig auszahlen. Die Pubertät ist eine Phase des Umbruchs, aber sie geht vorüber – und das ist ein Versprechen!
Fazit
Die Pubertät beim Hund ist eine Zeit voller Herausforderungen und manchmal auch Frustrationen, aber sie gehört zur Entwicklung deines Vierbeiners. Indem du Verständnis zeigst, konsequent und ruhig bleibst und deinem Hund in dieser Phase Orientierung gibst, kannst du ihn bestmöglich unterstützen. Und vergiss nicht: Auch diese Phase wird vorbeigehen. Dein kleiner Rüpel wird irgendwann zu einem erwachsenen Hund heranwachsen, der dir mit Vertrauen und Liebe zur Seite steht.
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