Barfen für Anfänger: Hunde artgerecht ernähren
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Wenn du dich schon einmal gefragt hast, ob die Ernährung deines Hundes wirklich optimal ist, bist du nicht allein. Viele Hundebesitzer zweifeln daran, ob die Fertignahrung aus dem Supermarkt oder der Tierhandlung wirklich das Beste für ihren Vierbeiner ist. Heute sehen wir uns eine Alternative dazu an, nämlich das „Barfen“.
Vielleicht hast du schon von BARF gehört, der biologisch artgerechten Rohfütterung, und überlegst nun, ob das etwas für dich und deinen Hund sein könnte. In diesem Artikel möchte ich dir erklären, was es mit dem Barfen auf sich hat, welche Vor- und Nachteile diese Fütterungsmethode mit sich bringt und worauf du achten solltest, wenn du dich entscheidest, deinen Hund auf eine Rohfütterung umzustellen.
Wir waren selbst an dem Punkt, wo wir uns überlegt haben, die Ernährung unseres Jimmys auf BARF umzustellen. Wenn es dir ähnlich geht, hilft dir dieser Artikel hoffentlich bei der Entscheidungsfindung.
Was ist BARF überhaupt?
BARF steht für „Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ (oder „Rohfütterung“). Ursprünglich wurde der Begriff im Englischen geprägt, wo „BARF“ für „Bones And Raw Food“ (Knochen und rohes Futter) steht. Die Idee dahinter ist, den Hund so zu ernähren, wie es seine Vorfahren, die Wölfe, in freier Wildbahn tun würden. Das heißt, ihm rohe, unverarbeitete Nahrung zu geben, die aus Fleisch, Knochen, Innereien, Gemüse und Obst besteht. Auf Getreide, künstliche Zusätze und stark verarbeitete Lebensmittel wird dabei weitgehend verzichtet.
Der Gedanke hinter dem Barfen ist, dass Hunde – obwohl sie seit Jahrtausenden domestiziert sind – immer noch Fleischfresser (Carnivoren) sind und eine Ernährung, die ihrer ursprünglichen Nahrung in der Natur ähnelt, für ihre Gesundheit förderlich ist. Dies steht im Gegensatz zu den vielen industriellen Hundefuttersorten, die häufig große Mengen an Getreide, Füllstoffen und künstlichen Zusätzen enthalten.
Auch die Doguniversity beschreibt dies sehr schön in diesem Video:
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Mehr InformationenWarum sollte ich barfen?
Es gibt viele Gründe, warum immer mehr Hundebesitzer auf BARF umstellen. Einer der Hauptgründe ist das Bewusstsein für die Inhaltsstoffe im Hundefutter. Wenn du deinen Hund barfst, weißt du genau, was in seinem Napf landet. Du hast die Kontrolle über die Qualität und Herkunft der Zutaten und kannst sicher sein, dass er keine unnötigen oder möglicherweise schädlichen Zusätze aufnimmt.
Ein weiterer Vorteil des Barfens liegt in der artgerechten Ernährung. Hunde sind, wie bereits erwähnt, Nachfahren von Wölfen und sind darauf ausgelegt, rohe Nahrung zu verdauen. Viele Hundebesitzer berichten, dass ihre Hunde durch die Rohfütterung gesünder sind, ein glänzenderes Fell bekommen und weniger an Verdauungsproblemen, Allergien oder Zahnstein leiden.
Darüber hinaus bietet das Barfen die Möglichkeit, die Ernährung individuell an die Bedürfnisse deines Hundes anzupassen. Ob du einen Welpen, einen Senior oder einen Hund mit speziellen gesundheitlichen Anforderungen hast – beim Barfen kannst du die Nahrung genau auf seinen Bedarf abstimmen.
Vorteile beim Barfen
Schauen wir uns einmal die vielen Vorteile des Barfens genauer an:
- Gesündere Haut und glänzendes Fell: Viele Hundebesitzer berichten, dass ihr Hund nach der Umstellung auf BARF ein deutlich gesünderes Fell bekommt. Rohes Fleisch enthält nämlich wertvolle Fettsäuren wie Omega-3 und Omega-6, die zur Haut- und Fellgesundheit beitragen.
- Bessere Zahngesundheit: Das Kauen auf rohen Knochen reinigt die Zähne deines Hundes auf natürliche Weise. Es beugt Zahnstein vor und stärkt gleichzeitig das Gebiss.
- Individuelle Fütterung: BARF erlaubt es dir, die Ernährung deines Hundes ganz individuell an seine Bedürfnisse anzupassen. Hat dein Hund Unverträglichkeiten, Allergien oder gesundheitliche Probleme, kannst du gezielt darauf eingehen und bestimmte Nahrungsmittel weglassen oder hinzufügen.
- Bessere Verdauung: Durch die natürliche und artgerechte Ernährung haben viele Hunde eine stabilere Verdauung. Sie leiden weniger an Durchfall oder Blähungen und haben einen besseren Stuhlgang.
- Mehr Energie und Vitalität: Viele Hunde wirken nach der Umstellung auf BARF agiler und vitaler. Sie haben mehr Energie und sind häufig auch ausgeglichener im Wesen.
- Weniger Futtermenge nötig: Da BARF eine besonders nährstoffreiche Fütterungsmethode ist, brauchen Hunde oft weniger Futter, um satt zu werden. Das bedeutet, du kannst kleinere Portionen füttern und gleichzeitig sicherstellen, dass dein Hund alle wichtigen Nährstoffe erhält.
Herausforderungen und Nachteile beim Barfen
Natürlich hat das Barfen nicht nur Vorteile, sondern es gibt auch einige Herausforderungen, wenn du deinen Hund barfen möchtest. Es erfordert gute Vorbereitung, Planung und Wissen, um sicherzustellen, dass dein Hund wirklich alle Nährstoffe bekommt, die er benötigt. Nicht umsonst empfiehlt der Deutsche Tierschutzbund nicht unüberlegt und ohne Vorbereitung zu barfen. Idealerweise lässt man sich von Profis anleiten, die wissen, wie man dabei vorgeht.
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Sehen wir uns nun die möglichen Nachteile beim Barfen an:
- Zeitaufwand: BARF ist definitiv zeitaufwändiger als die Fütterung mit Fertigfutter. Du musst die Zutaten einkaufen, portionieren und gegebenenfalls einfrieren. Es wird anfangs auch einige Zeit in Anspruch nehmen, sich in das Thema einzuarbeiten und sicherzustellen, dass du alles richtig machst.
- Kosten: Frisches Fleisch, Gemüse und Obst können teurer sein als herkömmliches Hundefutter. Die Kosten hängen natürlich auch von der Größe deines Hundes und der Qualität der Zutaten ab, die du kaufst.
- Gefahr von Mangelernährung: Es ist wichtig, dass du dich gründlich informierst, um sicherzustellen, dass dein Hund eine ausgewogene Ernährung erhält. Ein häufiger Fehler beim Barfen ist, dass bestimmte Nährstoffe – wie Kalzium oder wichtige Vitamine – vernachlässigt werden. In der freien Natur würden Wölfe zum Beispiel das gesamte Beutetier fressen, inklusive Knochen, Innereien und Fell, um alle Nährstoffe aufzunehmen. Du musst also sicherstellen, dass du alle wichtigen Komponenten in die Ernährung deines Hundes einbaust.
- Hygienefragen: Da du mit rohem Fleisch hantierst, musst du besonders auf Sauberkeit und Hygiene achten, um die Verbreitung von Bakterien wie Salmonellen zu vermeiden – sowohl für dich als auch für deinen Hund.
- Nicht für alle Hunde geeignet: Manche Hunde, insbesondere solche mit bestimmten Erkrankungen oder ältere Hunde, könnten Probleme mit der Verdauung von rohem Fleisch haben. Es ist immer ratsam, vor der Umstellung mit einem Tierarzt zu sprechen.
Was gehört in den BARF-Napf?
Damit das Barfen funktioniert und dein Hund alle wichtigen Nährstoffe erhält, ist es wichtig, dass du die Futterzusammenstellung gut planst. Eine typische BARF-Ration setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
Muskelfleisch: Dies sollte den größten Teil der BARF-Mahlzeit ausmachen und liefert wertvolle Proteine.
Pansen und Blättermagen: Vor allem grüner Pansen ist sehr nahrhaft und enthält viele wertvolle Nährstoffe. Da er teilweise verdautes Pflanzenmaterial enthält, liefert er deinem Hund Ballaststoffe und pflanzliche Nährstoffe.
Innereien: Leber, Niere, Milz und Herz sind sehr nährstoffreich und sollten etwa 15 % der Nahrung ausmachen. Besonders die Leber liefert wichtige Vitamine, sollte aber nur in Maßen gefüttert werden.
Knochen: Knochen sind eine wichtige Quelle für Kalzium und Phosphor. Achtung: Nur rohe Knochen füttern, niemals gekochte! Gekochte Knochen können splittern und zu gefährlichen Verletzungen führen.
Gemüse und Obst: Etwa 20 % der BARF-Mahlzeit sollten aus pflanzlichen Bestandteilen bestehen. Besonders geeignet sind Karotten, Zucchini, Spinat, Äpfel und Beeren. Achte darauf, das Gemüse zu pürieren, da Hunde pflanzliche Zellwände nicht so gut aufbrechen können wie wir Menschen.
Öle und Fette: Um sicherzustellen, dass dein Hund genügend ungesättigte Fettsäuren bekommt, solltest du regelmäßig hochwertige Öle wie Lachsöl, Leinöl oder Kokosöl hinzufügen.

Wie viel sollte ich füttern?
Die Menge, die du füttern solltest, hängt von verschiedenen Faktoren wie Alter, Aktivitätsniveau und Gewicht deines Hundes ab. Eine grobe Faustregel lautet, dass ein erwachsener Hund etwa 2-3 % seines Körpergewichts pro Tag an Futter benötigt. Das bedeutet, dass ein Hund mit einem Gewicht von 20 Kilogramm etwa 400 bis 600 Gramm Futter pro Tag bekommen sollte.
Natürlich sind das nur Richtwerte, und du solltest die Futtermenge an die individuellen Bedürfnisse deines Hundes anpassen. Besonders bei Hunden, die viel Bewegung haben, kann die Futtermenge höher ausfallen, während weniger aktive Hunde weniger benötigen.
Wie stelle ich meinen Hund auf BARF um?
Wenn du dich dafür entscheidest, deinen Hund zu barfen, ist es wichtig, die Umstellung schrittweise anzugehen. Einige Hunde vertragen die plötzliche Umstellung von Trockenfutter auf Rohfutter nicht gut, und es kann zu Problemen mit der Verdauung wie Durchfall kommen. Beginne am besten damit, kleine Mengen rohes Fleisch zu den gewohnten Mahlzeiten hinzuzufügen und die Menge langsam zu steigern.
Ein weiterer Tipp ist, die Mahlzeiten zu trennen: Gib deinem Hund morgens das gewohnte Futter und abends die erste kleine Portion rohes Fleisch. So kann sich sein Magen-Darm-Trakt besser auf die neue Nahrung einstellen. Aber wie erwähnt, solltest du die Umstellung am besten unter Anleitung von Experten durchführen.
Worauf solltest du besonders achten?
Neben den bereits genannten Punkten gibt es noch ein paar Dinge, die du beim Barfen unbedingt beachten solltest:
- Nicht zu einseitig füttern: Achte darauf, eine möglichst abwechslungsreiche Auswahl an Fleischsorten, Gemüse und Obst zu füttern, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
- Gefahren von rohem Fleisch: Sorge dafür, dass das Fleisch immer frisch ist und aus einer vertrauenswürdigen Quelle stammt. Achte darauf, es korrekt zu lagern und vor dem Verzehr nicht zu lange bei Zimmertemperatur stehen zu lassen.
- Kalziumversorgung: Knochen sind eine wichtige Kalziumquelle, aber nicht jeder Hund verträgt Knochen gut. In diesem Fall kannst du auf Alternativen wie Eierschalenpulver oder spezielle Kalziumpräparate zurückgreifen.
Fazit: Ist Barfen das Richtige für deinen Hund?
Das Barfen bietet eine natürliche und artgerechte Möglichkeit, deinen Hund gesund zu ernähren und ihm gleichzeitig die Nährstoffe zu geben, die er braucht, um ein langes und vitales Leben zu führen. Es erfordert zwar mehr Planung und Zeit als die Fütterung mit Fertigfutter, aber viele Hundebesitzer schwören auf die positiven Effekte, die sie bei ihren Hunden beobachten konnten.
Wenn du die Zeit und das Interesse hast, dich mit der Rohfütterung zu beschäftigen, könnte das Barfen eine wunderbare Möglichkeit sein, die Ernährung deines Hundes auf das nächste Level zu bringen. Vergiss aber nicht, dich gut zu informieren und bei Unsicherheiten einen Tierarzt oder einen Ernährungsberater zu fragen.
In jedem Fall solltest du bei der Fütterung immer das Wohl deines Hundes im Blick haben und darauf achten, dass er alle wichtigen Nährstoffe erhält – egal, ob du dich für BARF oder eine andere Fütterungsmethode entscheidest.
Ich hoffe der Beitrag hat dir einen kleinen Einblick in das Barfen gegeben. Hast du schon Erfahrungen mit BARF gesammelt oder planst du gerade eine Umstellung? Schreibe uns gerne einen Kommentar.
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